Server » FreeBSD
Wie kann ich auf meinem Root-Server FreeBSD installieren?
Voraussetzungen
Für die Installation von FreeBSD benötigen Sie auf Ihrem Rechner folgende Software:* SSH-Client (z.B. OpenSSH / PuttY)
FreeBSD Live-System starten
Starten Sie das FreeBSD Live-System, siehe: Rund um das FreeBSD Live-System (RescueSystem)
Melden Sie sich per SSH bei Ihrem Server an. Achten Sie vor der
Installation darauf, dass Sie ein aktuelles Backup Ihres Servers
vorliegen haben. Bei der Installation werden alle Daten i.d.R. gelöscht.
Hinweis: Bei 64bit-fähigen Systemen wird standardmäßig immer das 64bit RescueSystem
gestartet. Von diesem System ist eine Installation sowohl in 32 als auch
in 64bit möglich.
Installation starten
Da das FreeBSD Installationstool Sysinstall einige Probleme bereitet, empfehlen wir, die Installation manuell durchzuführen.
Vorbereiten der Festplatten
Wichtig
für die Installation ist es, die vorhandenen Festplatten zu kennen,
dies können Sie z.B. über folgenden Befehl herausfinden:
#
ls -1 /dev/ad* /dev/da* /dev/twed* /dev/aacd* | grep -E
'[a-z]{2}[0-9]+$'
/dev/ad8
/dev/ad10
Um
weitergehende Informationen zu den Festplatten zu erhalten, können
Sie zBsp. dmesg nutzen, z.B.
#
dmesg | grep ad8
ad8: 1430799MB <Seagate ST31500341AS CC1H>
at ata4-master UDMA100 SATA 3Gb/s
#
dmesg | grep ad10
ad10: 1430799MB <Seagate ST31500341AS CC1H>
at ata5-master UDMA100 SATA 3Gb/s
Hier
sind 2 SATA2 Festplatten mit 1.5 TB im Server verbaut. (Einmal ad8
und einmal ad10.
Diese Anleitung beschreibt die Installation auf einer Fesplatte mit der Bezeichnung "ad8". Diese Bezeichnung müssen Sie mit dem Namen Ihrer Festplatte ersetzen.
Nun müssen die Festplatten formatiert werden:
# gpart show
# gpart delete -i 1 ad8
# gpart destroy ad8
#
gpart create -s mbr ad8
# gpart add -t freebsd -i 1 ad8
Erstellen der Partitionen mit bsdlabel:
# bsdlabel -wB /dev/ad8s1
# bsdlabel -e /dev/ad8s1
# /dev/ad8s1:
8
partitions:
# size offset fstype [fsize bsize
bps/cpg]
a: * 16 4.2BSD 0 0
b:
4G * swap 0 0
c: *
0 unused 0 0 # raw part, don't edit
Beispiel-Label
(4GB swap-Slice, Rest für /):
Dies ist die
einfachste Variante eines Beispiel-Labels. Falls Sie Ihre Festplatte
anders partitionieren möchten, achten Sie bitte nachfolgend darauf,
dass Ihre Partitionen mit dem Filesystem versehen und korrekt
gemountet werden; passen Sie Ihre fstab entsprechend an.
BSD-Dateisystem erstellen:
#newfs -U -O2 /dev/ad8s1a
Mounten der Partitionen:
#mount /dev/ad8s1a /mnt
Herunterladen der Installationsdateien:
#cd
/mnt
#mkdir /mnt/install
#cd install
#mkdir kernels base
Sie
können ihre FreeBSD Version frei wählen. Öffnen Sie dazu in Ihrem
Browser folgende Website:
ftp://ftp.de.freebsd.org/pub/FreeBSD/releases/i386/
Die 64bit-Versionen befinden sich im Ordner /pub/FreeBSD/releases/amd64/
Suchen Sie sich die gewünschte Version heraus.
Nun müssen Sie vor dem Herunterladen nur noch den entsprechenden Ordner auswählen.
Für eine Minimalinstallation benötigen Sie die Ordner "Base" und "Kernels".
Hinweis: Ältere Versionen sind im FreeBSD Archiv zu finden unter:
ftp-archive.freebsd.org/pub/FreeBSD-Archive/old-releases/
Alternative: ftp.fi.freebsd.org/pub/FreeBSD/releases/i386/7.1-RELEASE/
Beispiel FreeBSD 8.1:
#ftp ftp.de.freebsd.org
freebsdrescue# ftp
ftp.de.freebsd.org
Trying
213.83.42.56...
Connected to
ftp.plusline.net.
220 ProFTPD 1.3.1
Server (FTP Plus.line AG) [::ffff:213.83.42.56]
Name
(ftp.de.freebsd.org:root): anonymous
331 Anonymous
login ok, send your complete email address as your password
Password: 1234 (an
dieser Stelle ist es egal, was man hineinschreibt)
#cd /pub/FreeBSD/releases/i386/8.1-RELEASE/
#
mget base base/
mget base/base.bh [anpqy?]? a
#mget kernels kernels/
mget
kernels/kernels.bh [anpqy?]? A
#exit
Beispiel Free BSD 7.1:
#ftp ftp-archive.freebsd.org
user: anonymous
#cd /pub/FreeBSD-Archive/old-releases/i386/7.1-RELEASE/
# mget base base/
mget base/base.bh [anpqy?]? a
#mget kernels kernels/
mget
kernels/kernels.bh [anpqy?]? A
#exit
Installation des Basissystems:
Damit das System auf Ihre Festplatten installiert wird, müssen Sie die Umgebungsvariable für das Installationsverzeichnis setzen:
#setenv DESTDIR /mnt
Als nächstes werden die Setupdateien ausführbar gemacht und danach ausgeführt:
#cd /mnt/install/base
#chmod +x install.sh
#./install.sh
#cd /mnt/install/kernels
#chmod +x
install.sh
#./install.sh GENERIC
Der Kernel befindet sich im Ordner "GENERIC". Damit der Bootloader den Kernel findet, muss der Inhalt des Ordners nach /mnt/boot/kernel kopiert werden:
#mv /mnt/boot/GENERIC/*
/mnt/boot/kernel/
#rmdir /mnt/boot/GENERIC
Konfiguration des Systems:
Installation des Bootloaders:
#boot0cfg -B /dev/ad8
Hinweis: Achten Sie bitte auch hier auf die korrekte Bezeichnung Ihrer Festplatten.
Damit beim Booten die Slices korrekt gemountet werden, muss die Datei fstab in /etc erstellt werden. Wenn Sie vorhaben, ein Software Raid einzurichten, können Sie diesen Schritt überspringen!
#vi /mnt/etc/fstab
dev/ad8s1a / ufs rw 1 1
dev/ad8s1b none swap sw 0 0
Beispiel fstab
SSH root login aktivieren:
#vi /mnt/etc/ssh/sshd_config
Hier muss die Zeile "#PermitRootLogin
no" geändert werden:
PermitRootLogin yes
(Vergessen sie nicht, die # zu entfernen, damit diese Zeile nicht mehr nur als Kommentar gilt)
Setzen der Nameserver in der resolv.conf:
#vi /mnt/etc/resolv.conf
search blue.kundencontroller.de
nameserver
85.31.184.61
nameserver
85.31.184.60
nameserver 85.31.185.61
nameserver 85.31.185.60
In der rc.conf wird die Konfiguration des Netzwerkinterfaces vorgenommen und SSH aktiviert.
Herausfinden der Bezeichnung der Netzwerkkarte:
# ifconfig
re0:
flags=8843<UP,BROADCAST,RUNNING,SIMPLEX,MULTICAST> metric 0 mtu
1500
options=389b<RXCSUM,TXCSUM,VLAN_MTU,VLAN_HWTAGGING,VLAN_HWCSU
M,WOL_UCAST,WOL_MCAST,WOL_MAGIC>
inet
91.143.80.107 netmask 0xffffff00 broadcast 91.143.80.255
media:
Ethernet autoselect (100baseTX <full-duplex>)
status:
active
In diesem Fall hat die Netzwerkkarte die Bezeichnung "re0"
#vi /mnt/etc/rc.conf
#!/bin/sh
ifconfig_re0="inet
XXX.XXX.XXX.XXX netmask 255.255.255.0"
sshd_enable="YES"
defaultrouter="XXX.XXX.XXX.XXX"
fsck_y_enable="YES"
background_fsck="NO"
Ersetzen Sie "re0" mit der Bezeichnung Ihrer
Netzwerkkarte.
Wichtig: XXX.XXX.XXX.XXX muss mit der IP-Adresse Ihres Servers ersetzt werden.
Die Angaben für die IP-Adresse, die Netzmaske und defaultrouter (Default-Gateway) entnehmen Sie Ihren Serverdaten im Kundencenter.
Ändern des Root-Passworts:
#cd /mnt
#chroot .
#passwd
#exit
Damit wäre die Installation ihres FreeBSD-Systems abgeschlossen. Wenn Sie sich ein Software Raid 1 einrichten möchten, fahren Sie mit dem nächsten Abschnitt fort. Ansonsten können Sie nun ihre Dateisysteme aushängen:
z.B.
#cd /
#umount /mnt
Optional: Einrichten eines Software Raid 1
Folgende Punkte sind nur nötig, wenn Sie vorhaben, ein Software Raid einzurichten:
#echo geom_mirror_load="YES" > /mnt/boot/loader.conf
#vi /mnt/etc/fstab
dev/mirror/gm0s1a / ufs rw 1 1
dev/mirror/gm0s1b none swap sw 0 0
proc /proc procfs rw 0 0
Beispiel fstab für ein Software Raid 1
#cd /
#umount /mnt
#sysctl kern.geom.debugflags=16
#gmirror label -vb round-robin gm0 ad8
#gmirror load
#gmirror insert gm0 ad10
Überprüfen des Raids:
# gmirror status
Name Status Components
mirror/gm0 DEGRADED ad8
ad10 (0%)
Nachdem
alle Konfigurierungsschritte abgeschlossen sind, deaktivieren Sie das
FreeBSD-LiveSystem und warten etwas ab (5 Minuten). Starten Sie nun
den Server per "reboot" neu.
Wenige
Minuten später sollte Ihr Server per SSH wieder erreichbar sein und
Sie sollten sich per SSH mit "root" und dem gesetzten
Root-Passwort einloggen können.
Falls es nicht möglich sein sollte, sich per SSH auf dem Server einzuloggen, können Sie das RescueSystem erneut starten. Mounten Sie ihre Partitionen (z.B. mount /dev/ad8s1a /mnt) und überprüfen Sie die Konfiguration des Systems.
Wenn Ihr System gebootet ist und alles funktioniert, können Sie die Installationsquellen löschen:
# rm -rf /install
Q: Beim Mounten der Partitionen erscheint die Fehlermeldung "Operation not permitted"
A: Überprüfen und reparieren Sie das Dateisystem:
# fsck -t ufs -y /dev/ad8s1a
Q: Kann ich mit dieser Anleitung FreeBSD Version X.Y installieren?
A: Diese Anleitung wurde mit den FreeBSD Versionen 7.1 und 8.1 getestet. Theoretisch können Sie aber jede Version installieren, welche auf den FreeBSD FTP-Servern zum Download angeboten wird.
Tags: rootserver, FreeBSD, RAID
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Verfasser des Artikels: KOS-Online Kundensupport
Revision: 1.0
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